Elektro-Scooter

Sind 20 km/h auf einem E-Scooter zu langsam?

Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 30. August 2022

Nachdem die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) verabschiedet und darin festgelegt wurde, dass man mit einem E-Scooter nur bis zu 20 km/h schnell fahren darf, hatte ich Sorge, dass das vielleicht zu langsam sei. Doch sind 20 km/h auf einem E-Scooter zu langsam oder sind 20 km/h ausreichend? Ich denke mal, dass diese Frage viele beschäftigen wird. Wenn […]

Nachdem die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) verabschiedet und darin festgelegt wurde, dass man mit einem E-Scooter nur bis zu 20 km/h schnell fahren darf, hatte ich Sorge, dass das vielleicht zu langsam sei. Doch sind 20 km/h auf einem E-Scooter zu langsam oder sind 20 km/h ausreichend?

Ich denke mal, dass diese Frage viele beschäftigen wird. Wenn man sich mit dem Thema ein bisschen beschäftigt, dann hört man immer wieder, dass es ja ganz schön langsam wäre, dass man sogar gemütlich langsam fahrende Fahrradfahrer nicht überholen könnte und dass einen sogar Fahrradfahrer beim Überholen mitleidig anschauen würden.

Mit dem Fahrrad 20 km/h schnell fahren

Zumindest habe ich mich auch von diesen Sachen teilweise verrückt machen lassen. Darum hatte ich mich direkt auf mein Fahrrad geschwungen und bin 20 km/h schnell gefahren, um zu sehen, ob es langsam oder schnell wäre.

Und zugegebenermaßen kam es mir nicht gerade schnell vor. Aber auch nicht langsam. Es war erst einmal okay und ich bestellte mir daraufhin den EGRET-TEN V4, da ich wenn schon denn schon einen E-Scooter haben wollte, der zumindest auch eine richtig gute Beschleunigung hat (was er ja aufgrund seines extrem starken 500 Watt Motors haben sollte).

Die erste Testfahrt mit dem E-Scooter mit 20 km/h

Vor einigen Tagen hatte ich dann endlich die Möglichkeit einen der Sharing-Scooter in Berlin Probe zu fahren. Es handelte sich dabei um einen E-Scooter des Anbieters TIER. Das Modell gleicht quasi dem SXT MAX, welcher allerdings einen 350 Watt Motor hat.

Ich war wirklich skeptisch und dachte mir, dass es bestimmt total langsam wäre.

Gleichzeitig wollte ich aber auch testen, wie der E-Scooter mit Steigungen klar kommt. Auf meiner Teststrecke, hatte ich ein paar Steigungen dabei. Eine zu einer Treppe parallel verlaufende Steigung und dann direkt noch über eine Brücke, die auch eine Steigung hatte. Danach ging es dann auf einem breiten Fahrradweg nur noch gerade aus. Also perfekt, um die Fähigkeiten des E-Scooters zu testen und ihn mal richtig ausfahren zu können.

Die Steigung war kein Problem und ich merkte direkt, wie gut es ist einen stärkeren Motor dafür zu haben. Es macht bestimmt noch mehr Laune mit einem noch stärkeren Motor solche Steigungen hochzufahren.

Aber auch die 20 km/h auf gerader Strecke kamen mir nicht zu langsam vor. Im Gegenteil. Auf dem E-Scooter fühlen sich 20 km/h ganz anders an als auf einem Fahrrad. Und da ich nicht wie ein irrer den Weg entlang preschte, hatte ich auch noch ein wenig Zeit mir die Gegend anzuschauen und das E-Scooter fahren mehr zu genießen.

Das Geschwindigkeitsgefühl eines E-Scooters im Vergleich zum Fahrrad ist vermutlich vergleichbar mit dem Geschwindigkeitsgefühl von 30 km/h in einem Auto und auf einem Fahrrad: Wenn man 30 km/h mit einem Auto fährt, fühlt es sich super langsam an, auf dem Fahrrad hingegen fühlen sich 30 km/h schon ziemlich schnell an.

Mein Fazit

Natürlich wäre es schön gewesen, wenn man noch schneller fahren dürfte. Eine erlaubte Geschwindigkeit von 25 km/h bei E-Scootern wären schon wünschenswert gewesen, wie auch schon zuletzt Florian Walberg im Interview geäußert hat.

Auch in unserer Facebook-Gruppe fragte gerade erst ein Teilnehmer, ob damit zu rechnen sei, dass die Gesetzgebung gegebenenfalls in Zukunft die 20 km/h anheben wird. Ich glaube das allerdings nicht.

Denn ich kann auch die Gesetzgebung verstehen. Leider halten sich momentan nicht viele an die Regeln, fahren zu zweit auf den E-Scootern, fahren auf Gehwegen, usw. Wenn ich mir das jetzt auch noch mit 25 km/h vorstelle, finde ich es ganz gut, dass diese „nur“ 20 km/h schnell fahren dürfen.

Mittlerweile ziehen ja auch schon andere Länder nach und verschärfen die Regeln für E-Scooter. Hier finde ich den Ansatz von Anfang an schärfere Regeln zu haben besser.

Meiner Ansicht nach sind 20 km/h nicht zu langsam. Das ist eine gute Geschwindigkeit, um in Berlin und anderen Städten von A nach B zu kommen. Sogar einige Kilometer Fahrweg kann ich mir so gut vorstellen.

Wer natürlich lange monotone Strecken fahren muss, bei denen nicht viel passiert, oder auch wer viel auf stark frequentierten Straßen fahren muss, der wird sich vermutlich das eine oder andere Mal wünschen, doch etwas schneller fahren zu dürfen.

Aber so ist es nun mal. Wir können froh sein, dass wir jetzt überhaupt endlich mal eine Regelung haben und mit den E-Scootern fahren dürfen. Ob und wie sich da noch in Zukunft was ändern wird, muss die Zeit zeigen, hängt aber wohl auch maßgeblich davon ab, wie sich die Leute auf den E-Scootern verhalten. Mein Appell daher an euch: Fahrt vorsichtig und rücksichtsvoll und haltet euch an die Regeln. Wenn das alle machen würden, wären zumindest die Chancen viel größer, dass die Regeln verbessert werden!

Wie seht ihr das? Seid ihr schon mal mit 20 km/h E-Scooter gefahren und findet die Geschwindigkeit auch okay? Oder habt ihr bereits zuvor einen E-Scooter besessen, seid hohe Geschwindigkeiten gewohnt und ärgert euch jetzt, dass man nur noch so „langsam“ fahren darf?

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3 Antworten zu „Sind 20 km/h auf einem E-Scooter zu langsam?“

  1. Uwe

    Besitze seit Februar den Wizzard 2.5+ mit Sitz. Leider hat der (noch) keine Zulassung. Auf abseitigen Wegen im Urlaub konnte ich ihn endlich über 200 Kilometer auf Herz und Nieren testen.
    Im Gelände sind 20 km/h trotz guter Federung vorn und hinten sowie 10 Zoll-Reifen verdammt schnell. Er schafft sogar an die 35 – 40 km/h. Natürlich habe ich das ebenfalls getestet. Ist aus meiner Sicht viel zu schnell.
    Warum?
    Wenn ich mir darüber Gedanken mache, dass ich ‚fasst‘ geräuschlos unterwegs bin und sich andere noch nicht an das ‚Umsehen‘ gewöhnt haben, ist es verdamm schwer, das Verhalten anderer voraus zu sehen. Plötzlich muss man zum Stehen kommen, was in so einer Situation und bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h (gerade für Anfänger) eine Herausforderung darstellt. Ungeachtet dessen, ist der Weg nicht immer Optimal ausgelegt. Ein Schlagloch, eine Baumwurzel, ein fehlender Pflasterstein…. zack. Den Wizzard habe ich selbst auf nur ‚noch 20 – 23 km/h‘ mit Softstart herab geregelt. Start ohne Anlauf, Blinker, Fahrradklingel, Tempomat. Schade, dass er noch keine Zulassung hat, denn so ist er perfekt und kein Vergleich zu den ganzen Leihscootern.
    Geschaffen sind E-Scooter, um die ‚letzte Meile‘ einfacher zu gestalten.
    Die Gehgeschwindigkeit beträgt ca. 4km/h. Da bin ich mit einem E-Scooter auch mit 20 km/h deutlich schneller und weniger anstrengend unterwegs.
    Nur sollten diese mit Blinker VORN und HINTEN, mindestens 8,5 Zoll-Luft-Bereifung + Federung vorn und hinten und guten Scheibenbremsen verkauft werden. Das erhöht die Sicherheit enorm, egal welche Geschwindigkeit man fährt.

  2. Chris

    Ich habe mehrere Escooter, wohne in Berlin und finde 20 km/h viel zu langsam, um sicher am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Es ergeben sich auf vielbefahrenen Straßen regelmäßig gefährliche Situationen daraus, weil überall Autos drumherum fahren und die Scooter viel zu langsam ausweichen können und zudem noch ausgiebig angekickt werden müssen und so zuerst im Schritttempo losfahren müssen. Um sicherer unterwegs zu sein, müssten minimal 25 km/h erlaubt sein, bei 20 km/h wäre es ok, falls man dafür auch auf Gehwegen fahren dürfte als Kompromiss zB mit 16 km/h. So aber ist es super gefährlich für den Fahrenden, und man kriegt auf Gehwegen sehr teure Strafzettel. Im Ausland darf man fast überall 25 km/h Scooter fahren, das ist auch absolut nötig und angemessen, besonders in größeren Städten wegen Autoverkehr, weil man doch gezwungen wird laut StVO, auf der Straße zu fahren mit den dafür gefährlich langsamen Scootern.

    1. Jürgen

      Hallo Chris,
      Da geb ich dir vollkommen recht…das hat mal wieder nur mit Geld verdienen zu tun.
      Mit dem ebike darf ich mit 30 oder 35 km/h auf den Radweg alles nieder mähen, da spricht keiner
      von Sicherheit. Die ständige Ausrede beim ebike muss man ja treten absolut lächerlich. Ich selbst habe auch ein ebike und bei großer Unterstützungsstufe muss ich so gut wie gar nicht treten. Zum Thema Sicherheit: Mit 25 km/h mit den Scooter wäre viel sicherer…man würde nicht dauernd an engen Stellen
      von den ebikes überholt und die Omi (mein ich nicht böse) die mit ihren ebike mit 25 km/h den ganzen Radweg braucht, da sagt keiner was. Und jetzt kommt’s …wenn ich Scooter mit 20 km/h fahre darf ich nicht mal zwei Bier trinken denn hier greift die Promille Grenze wie beim Kfz. Bei ebike kann ich 35 fahren
      und doppelt so viel trinken… hier greift in Regel nicht die Grenze wie beim Kfz.
      Es geht ja nicht ums rasen, sondern mit dem Fahrradverkehr normal mit zu schwimmen.

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